Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen

Um gegenwärtige Dinge und Sachverhalte besser verstehen zu können, ist es oft wichtig, ihre Vergangenheit und Entwicklung zu betrachten. Kein Medium kann dabei Wissen eindrücklicher vermitteln als originale Sachzeugnisse.

Ein genaues Hinschauen ermöglicht es, Fragestellungen zu entwickeln und über spielerische Methoden der Objekterschließung auch die Sprachkompetenz zu erweitern. Ein Museumsbesuch bietet deshalb stets eine fächerübergreifende, nachhaltige Ergänzung und Bereicherung des Unterrichts.

Je nach Inhalt stehen im Museum KulturLand Ries Angebote in zwei verschiedenen Formaten zur Verfügung:

Wie anstrengend war das Dreschen mit dem Flegel und wie fühlte sich der Schulalltag vor hundert Jahren an. Das museumspädagogische Angebot ist weitgehend praxisorientiert. Die Kinder probieren alte Kulturtechniken und Arbeitsschritte aus und lernen so aus eigener Erfahrung.

Als Museumsforscher erarbeiten die Schüler*innen das Thema in der Ausstellung und lernen dabei, sich auf verschiedene Arten den einzelnen Exponaten zu nähern. Durch Suchen und Entdecken, Fragen und Schlussfolgern, Vergleichen und Beschreiben bringen sie nicht nur die Objekte zum Sprechen, sondern merken, dass sie eigentlich mehr darüber wissen, als sie selber vermutet hätten. Zum Vertiefen und Erinnern des jeweiligen Themas fertigen die Kinder im Museumspädagogik-Raum eine praktische Arbeit zum Mitnehmen oder sie probieren verschiedene Sachen aus.

Die einzelnen Programme sind auf das Grundschulalter ausgerichtet, können mit veränderten Schwerpunkten jedoch auch für die Sekundarstufe gebucht werden.

Bitte sprechen Sie uns vorab zur Klärung der Inhalte an.

Museumspädagogische Programme

Vielfältig und bunt präsentiert sich die Warenwelt im Supermarkt. Doch wozu sind all die Verpackungen gut und warum haben wir damit heute ein Müllproblem?
Der „Tante Emma“-Laden im Museum zeigt nicht nur, was es früher gab, sondern auch, wie es verkauft wurde. Viele Produkte wurden zunächst offen abgewogen, mit der Zeit entwickelten sich Verpackungen, auf denen die Firmen für ihre Produkte warben. Anhand verschiedener historischer Verpackungen lernen die Kinder kennen, welchen Nutzen sie haben, welche Informationen sie liefern und wie Werbung funktioniert.
Auch der Wandel des Verpackungsmaterials und die damit verbundene Müllproblematik werden angesprochen.

In einem anschließenden praktischen Teil stellen die Schüler je nach vorheriger Absprache eine Geldbörse aus Tetrapak her (praktiziertes Müllrecycling) oder sie bedrucken einen Stoffbeutel, der dazu beitragen kann, Plastikmüll zu vermeiden.

Altersempfehlung: ab 8 Jahre / 3. Klasse
Teilnehmer: mindestens 13, maximal 20 Kinder
Dauer: ca. 90 Minuten (60 Min. Ausstellung + 30 Min. prakt. Teil)
Format: Den Dingen auf der Spur
Ort: Brauhaus
Kosten: 4,00 EUR pro Kind, Klassen / Gruppen unter 13 Personen pauschal 50,00 EUR
Lehrplanbezug: HSU 3/4, 1.2 Werbung, Konsum und Nachhaltigkeit, 4.1 Zeiträume einordnen, 4.2 Entwicklungen an Sach- und Bildquellen nachvollziehen

In Teilen auch als inklusives Programm möglich (Stoffbeutel bedrucken).

Kinder mussten neben der Schule auch leichte Arbeiten in Haus und Hof verrichten. Doch womit haben sie gespielt, wenn sie Zeit dazu hatten? Bei einer Erkundungstour durch die Ausstellung sammeln wir Beispiele, was Kinder auf dem Land in ihrem Alltag alles arbeiten mussten, um ihren Beitrag zum Auskommen und Funktionieren der meist großen Familie zu leisten.
Im Anschluss daran bleibt genügend Zeit, verschiedene Spiele von früher auszuprobieren, wie Murmeln, Reifentreiben, Stelzenlaufen und noch mehr.

Altersempfehlung: ab 6 Jahre / 1. Klasse
Teilnehmer: mindestens 13, maximal Klassenstärke
Dauer: ca. 90 Minuten
Format: Alte Sachen selber machen
Ort: Brauhaus und Hof Klosterökonomie
Kosten: 4,00 EUR pro Kind, Klassen / Gruppen unter 13 Personen pauschal 50,00 EUR
Lehrplanbezug: HSU 1/2, 4.2 Veränderungen im Alltag von Kindern, HSU 3/4, 4.1 Zeiträume einordnen, 4.2 Dauer und Wandel an Sachquellen nachvollziehen

Brot war zu allen Zeiten ein Grundnahrungsmittel. Bis das geerntete Getreide zum duftenden Brotlaib verarbeitet ist, sind jedoch viele Arbeitsschritte notwendig. Das erfahren die Kinder, wenn sie überall selbst mit Hand anlegen: beim Flegeldreschen, Reinigen des ausgedroschenen Getreides mit Sieben, „Worfeln“, Mahlen mit Stein und einer Handmühle und schließlich beim Herstellen des Brotteiges. Im Holzbackofen werden die selbst geformten Semmeln auf großen Blechen gebacken.

Altersempfehlung: ab 6 Jahre / 1. Klasse
Teilnehmer: mindestens 13, maximal Klassenstärke
Dauer: ca. 120 Minuten
Format: Alte Sachen selber machen
Ort: Museumshof Klosterökonomie
Kosten: 4,00 EUR pro Kind, Klassen / Gruppen unter 13 Personen pauschal 50,00 EUR
Lehrplanbezug: HSU 1/2, 2.1 Gesunde Ernährung, 6.1 Arbeit und Gerät und Landwirtschaft, HSU 3/4, 4.1 Zeiträume einordnen, 4.2 Dauer und Wandel an Sachquellen nachvollziehen, 6.1 Arbeit und Gerät in der Landwirtschaft

Bitte beachten: Da die Aktion im Freien stattfindet, ist die Durchführung nur von April bis Mitte Oktober möglich.
Bitte melden Sie für den Schlechtwetterfall bereits im Voraus ein Alternativprogramm an.

Das Programm eignet sich gut für eine Kombination mit dem nachfolgenden Programm „Gestampft, gerührt, geschüttelt“.

Ländliche Haushalte erzeugten früher viele Nahrungsmittel selbst, auch die Butter gehörte dazu. Bei einem Gang durch die Ausstellung „Rieser Landwirtschaft im Wandel“ lernen wir das „Multitalent“ Rind kennen, das neben Fleisch und Leder auch die nötige Milch liefert. Wie die Bäuerinnen diese zu Butter weiterverarbeitet haben, erkunden die Kinder an verschiedenen Geräten. Als Höhepunkt werden sie selbst aktiv und probieren ihre eigene Butter natürlich gleich auf einer Scheibe Brot.

Altersempfehlung: ab 6 Jahre
Teilnehmer: mindestens 13, maximal Klassenstärke
Dauer: ca. 90 Minuten
Format: Alte Sachen selber machen
Ort: Klosterökonomie
Kosten: 4,00 EUR pro Kind, Klassen und Gruppen unter 13 Personen pauschal 50,00 EUR
Lehrplanbezug: HSU 1/2, 2.1 Gesunde Ernährung, 3.1 Haus- und Nutztiere, HSU 3/4, 3.1 Regionale Lebensmittel, 6.1 Arbeitserleichterung durch technische Hilfsmittel

Auch als inklusives Programm möglich.

Im Herbst werden die Früchte der Natur geerntet, weiterverarbeitet, haltbar gemacht. Beim Mosten erleben die Kinder, wie aus Äpfeln leckerer Saft wird. Sie waschen die Früchte, helfen beim Quetschen und beim Pressen in einer alten Obstpresse, betrachten den „Kuchen“ und kosten zum Schluss – als Höhepunkt und Lohn ihrer Arbeit – den frisch gepressten Apfelsaft.

Altersempfehlung: ab 6 Jahre / 1. Klasse
Teilnehmer: mindestens 13, maximal Klassenstärke
Dauer: ca. 90 Minuten
Format: Alte Sachen selber machen
Ort: Museumshof Klosterökonomie
Kosten: 4,00 EUR pro Kind, Klassen / Gruppen unter 13 Personen pauschal 50,00 EUR
Lehrplanbezug: HSU 1/2, 2.1 Gesunde Ernährung, HSU 3/4, 3.1 Regionale Lebensmittel, 6.1 Arbeitserleichterung durch technische Hilfsmittel

Bitte beachten: Je nachdem, wie üppig die Museumsernte ausfällt, bitten wir darum, selber Äpfel mitzubringen.
Die Aktion ist auf die Monate September/Oktober beschränkt.

Bildung beschränkte sich früher auf dem Land auf Grundkenntnisse, im Sommer war die Mitarbeit auf dem Hof wichtiger. Doch wie sah eine Dorfschule früher aus? Welche Unterrichtsmaterialien gab es? Was wurde unterrichtet?

In der Schulstube des Museums gehen die Kinder diesen Fragen nach, probieren Schiefertafel und Griffel aus und versuchen sich mit Federhalter und Tinte in altdeutscher Schrift. Ihre Mühen werden mit einem Fleißbildchen belohnt, aber auch Gehorsam und Bestrafung werden angesprochen. Arbeitsplätter ergänzen das Thema. Zum Schluss erhält jedes Kind ein Pausenbrot mit Schmalz oder Rübensirup.

Altersempfehlung: ab 6 Jahre / 1. Klasse
Teilnehmer: mindestens 13, maximal Klassenstärke
Dauer: ca. 90 Minuten
Format: Alte Sachen selber machen
Ort: Brauhaus
Kosten: 4,00 EUR pro Kind, Klassen / Gruppen unter 13 Personen pauschal 50,00 EUR
Lehrplanbezug: HSU 1/2, 4.2 Veränderungen im Alltag von Kindern, 4.1 Zeiträume einordnen, 4.2 Dauer und Wandel an Sachquellen nachvollziehen

Führungen im Museum

Zum Kennenlernen des Museums können Schul- und Kindergruppen für unsere beiden Dauerausstellungen „300 Jahre Alltagskultur im Ries“ und „Rieser Landwirtschaft im Wandel“ Führungen buchen. Unsere Museumsgans Marie geht mit den Kindern im Gänsemarsch auf Entdeckungstour. Dabei gibt sie altersgerecht und in vereinfachter Form einen Überblick über die jeweilige Ausstellung oder setzt nach vorheriger Absprache Schwerpunkte.

Altersempfehlung: ab 6 Jahre
Teilnehmer: mindestens 10, maximal 20 Kinder
Dauer: 60 / 90 Minuten
Ort: nach Wahl Brauhaus oder Klosterökonomie
Kosten: 1,00 / 1,50 EUR Führungsgebühr

Für eine intensive und aktive Auseinandersetzung mit einem Einzelthema wählen Sie bitte eines unserer museumspädagogischen Programme.

Zu den Sonderausstellungen werden als museumspädagogisches Programm in der Regel altersgerechte Führungen für Schulklassen angeboten, die auch mit einem anschließenden praktischen Teil zum jeweiligen Thema kombiniert sein können. Bitte informieren Sie sich hierüber in unseren Ausstellungsprospekten und Begleitprogrammen.

Zusätzliche Angebote für einen Ausflug

Die Kosten für die museumspädagogischen Programme schließen den Museumseintritt mit ein. Sie können mit den Kindern also noch eigenständig einzelne Themen im Museum vertiefen.
Bitte nehmen Sie Ihre Aufsichtspflicht wahr und achten Sie darauf, dass die Gruppe zusammenbleibt.

Für eine Pause und Brotzeit zwischendurch steht unser idyllischer und überschaubarer Museumshof zur Verfügung. Bei schlechtem Wetter dürfen Sie gerne unseren Museumspädagogik-Raum nutzen.

Die Gaststätte „Zur goldenen Sonne“ (Mittwoch Ruhetag) befindet sich im Ort, ca. 500 m entfernt.

Im Museumsgarten werden regelmäßig Flachs und alte Getreidesorten wie Dinkel oder Einkorn angebaut. Bunte Kartoffelsorten stehen für die natürliche Vielfalt vor der Entwicklung der Nahrungsmittelindustrie.
Dem Brauhaus gegenüber lädt die barocke Klosterkirche mit ihrer prächtigen Ausstattung zu einem Besuch ein und in den nahegelegenen Biotopen Klosterberg kann man ein Stück Erdgeschichte entdecken.
Ein Spielplatz befindet sich in Maihingen

Eigenständiger Museumsbesuch

Auch wenn für einen eigenständigen Museumsbesuch kein museumspädagogisches Personal erforderlich ist, möchten wir Sie bitten, Ihre Klasse/Gruppe vorher anzumelden.

Sie können auch in diesem Fall gerne außerhalb der Öffnungszeiten kommen.
Bitte nehmen Sie während des Museumsbesuches Ihre Aufsichtspflicht wahr und achten Sie darauf, dass die Gruppe zusammenbleibt.

Der Eintritt für Schülerinnen und Schüler ist frei. Erwachsene Begleitpersonen zahlen den normalen Museumseintritt in Höhe von 4 Euro.

In unseren Dauerausstellungen erwarten Sie folgende Themen:

  • Kleidung – Ländliche Kleidung, Tracht, Schneiderhandwerk
  • Warenwelt und Werbung – „Tante Emma“-Laden, Milchladen, Warenwelt und Werbung
  • Medizin – Arzt- und Zahnarztpraxis, Hebamme, Apotheke, Bader und Friseursalon
  • Wohnen – Bemalte Möbel, „Kanzleile“, Wandschmuck
  • Haushalt – Kochen, Vorratshaltung, Putzen, Waschen, Unterhaltungselektronik
  • Kindheit – Kleinkind, Spielen und Spielzeug, Schule, religiöse Erziehung

Unsere Museumsgans Marie erklärt den Kindern in einem eigenen Kinderpfad ihre Lieblingsstücke. Aktivstationen laden in jeder Abteilung zum Ausprobieren ein und die Medienstationen halten nicht nur viele Fotografien und Bilder, sondern auch „Sachgeschichten mit der Maus“ bereit.

Landwirtschaft um 1800, Transport und Tiereinsatz, Nördlinger Märkte, Bauernbefreiung und Fortschritt durch Bildung, Technik und Dünger, Getreideernte von Hand und mit Zugtieren bis zum technisierten Unternehmen.

Aktivstationen laden zum Ausprobieren ein und Filme veranschaulichen das Beladen einer Heufuhre oder die Getreideernte von Hand und mit dem Mähdrescher.